Mehr Respekt für Gurke & Co: Weniger wegwerfen in der Küche

Pressemitteilung vom
Verbraucherzentrale NRW startet Projekt „Wertvoll NRW – Landesweite Initiative für mehr Wertschätzung von Lebensmitteln“
  • Das neue Projekt vermittelt Wissen und Kompetenzen zu Lebensmittelverschwendung an junge Erwachsene.
  • Geplant sind interaktive Aktionen und Angebote vor Ort.
  • Wertvoll NRW wird vom Ministerium für Landwirtschaft und Verbraucherschutz gefördert.
Off

Rund 4,4 Milliarden Tonnen Treibhausgase entstehen pro Jahr durch die Produktion von Lebensmitteln, die weggeworfen werden. Wenn Lebensmittelverschwendung weltweit ein Land wäre, stünde es damit, gemessen an den CO2-Emissionen, an dritter Stelle.  Deutschland hat sich dazu verpflichtet, vermeidbare Lebensmittelabfälle bis 2030 um 50 Prozent zu reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, müssten Verbraucher:innen pro Kopf etwa wöchentlich 300 Gramm weniger wegwerfen, also zum Beispiel einen Apfel und ein belegtes Brot. Wertvoll NRW unterstützt die Menschen dabei, Lebensmittelabfälle im Privathaushalt zu reduzieren. Das neue Projekt der Verbraucherzentrale NRW vermittelt außerdem Informationen zur Produktion und Verarbeitung von Lebensmitteln und stärkt so das Bewusstsein der Menschen für deren Wert. 

Es ist Frühling, die Saison für Spinat. Noch knackig frisch findet die Hälfte der Packung den Weg auf den Teller. Der Rest landet für die nächsten Tage im Kühlschrank. Dann ändern sich Pläne, der Spinat bleibt liegen. Er wird welk, setzt Schimmel an und wird schließlich weggeworfen. Solche Situationen sind in Privathaushalten alltäglich. Ziel des Projekts Wertvoll NRW ist es, Lebensmittelverluste wie diese zu reduzieren.

„Zu einer guten und gesunden Ernährung gehört auch ein bewusster und verantwortungsvoller Umgang mit Lebensmitteln. Das stärkt die Wertschätzung für landwirtschaftliche Erzeugnisse und die Lebensmittelverarbeitung. Mit dem Projekt ‚Wertvoll NRW‘ wollen wir für ein besseres Verständnis für die Lebensmittelerzeugung beitragen und Lebensmittelverlusten im Haushalt vorbeugen. Wer zugleich auf regionale und saisonale Produkte setzt, stärkt auch die heimische Landwirtschaft und leistet zudem einen Beitrag zum Klimaschutz“, sagt Ministerin Silke Gorißen.

Wolfgang Schuldzinski, Vorstand der Verbraucherzentrale NRW, ist vom neuen Projekt überzeugt: „Die meisten Menschen sind sich einig, dass Lebensmittelverschwendung reduziert werden sollte. Oft scheitert es aber am fehlenden Wissen, etwa zur richtigen Lagerung. Ein Beispiel: Gurken sollten nicht im Kühlschrank gelagert werden, da sie kälteempfindlich sind. Bei einer Lagerung zwischen zehn und 13 Grad halten sie viel länger.”

Das Ziel: Vor allem junge Erwachsene erreichen

Das Projekt richtet sich vor allem an junge Erwachsene in all ihren Lebenswelten wie Ausbildung, Studium, frühes Berufsleben, Freundeskreis und Familie, aber auch Ehrenamt und Engagement. „Wir wollen mit unseren Angeboten die oft spontanen Lebensstile junger Menschen einbeziehen”, sagt Projektleiterin Dagny Schwarz. In den Haushalten junger Erwachsener werden laut Studien am meisten Lebensmittel weggeworfen. Um diese Gruppe zu erreichen, sind Social Media-Inhalte sowie interaktive Aktionen und Angebote wie Kochworkshops, Do-It-Yourself-Angebote, Betriebsbesichtigungen und Aktionsstände geplant.

Auch die Umweltberatungen sowie die Beratungsstellen der Verbraucherzentale NRW werden einbezogen. Zusätzlich plant das Projektteam Kooperationen mit Kommunen, Bildungseinrichtungen, Vereinen und Initiativen für nachhaltige Ernährung, um Multiplikator:innen für eigene Maßnahmen zu motivieren. Wer mit Wertvoll NRW kooperieren möchte, kann sich per Mail melden unter wertvoll@verbraucherzentrale.nrw.

Weiterführende Infos und Links:

Laptop mit Kaffee, Blatt, Stift und Smartphone

Zum Presseportal der Verbraucherzentrale NRW

Serviceangebote und Informationsquellen für Journalistinnen und Journalisten

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung wiedergibt.